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  • 26.04.2023
  • Finn Blug, Lea Beiermann

Regulierung von KI: Kulturkampf und Weltuntergangsszenarien

In diesem Brief aus der Zukunft geht es um Diskussion um Regeln für KI // KI-Toolbox // Autonome Agenten. 

Von Innenministerin Nancy Faeser bis zum Digitalminister Volker Wissing, von Abgeordneten des Europaparlaments bis zu den chinesischen Behörden, von der britischen Regierung bis hin zu Elon Musk: Der Ruf nach einer stärkeren Regulierung von Künstlicher Intelligenz ist in den vergangenen Wochen immer lauter geworden. Vernehmen lässt er sich von allen Seiten des politischen Spektrums und überall auf der Welt. So weit so gut. Doch was diese Regulierung im Kern leisten soll, daran scheiden sich die Geister. Auch die Motive der einzelnen Akteur:innen könnten unterschiedlicher kaum sein.

Da wäre zum Beispiel die EU. Ihr geht es erklärtermaßen darum, „Vertrauen zu schaffen“ und den Missbrauch oder Diskriminierung durch KI-Anwendungen zu verhindern. Seit 2021 arbeitet man in Brüssel an einem entsprechenden Rechtsrahmen. Doch mit dem kometenhaften Aufstieg von KI-Systemen à la ChatGPT stellten sich in den vergangenen Wochen viele die Frage, ob die bisher vorgesehenen Regeln schon jetzt veraltet sein könnten. Die künstlich-intelligenten Tausendsassa können praktisch überall eingesetzt werden („General Purpose AI“). In der geplanten Risikoevaluation der EU würde man sie deshalb wohl als Hochrisiko-Systeme einstufen – was mit extrem hohen Auflagen verbunden wäre. Auflagen, die die Nutzung in der EU erschweren und die kleinere Unternehmen nur schwer erfüllen könnten. Die Diskussion im EU-Parlament dazu läuft derzeit.

Eine Diskussion über die Regulierung von KI versucht aktuell auch Elon Musk anzuregen. Im Interview mit dem rechtskonservativen US-Moderator Tucker Carlson forderte er in dieser Woche die Gründung einer neuen US-Bundesbehörde, die sich einzig um die Regulierung von KI kümmert. Musk sieht in der fortschreitenden KI-Entwicklung eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Von der Politik erwartet er strenge Regeln, um die Forschung an einer dem Menschen überlegenen generellen künstlichen Intelligenz („AGI“) einzudämmen. Zugleich kündigte Musk im selben Atemzug „TruthGPT“ an – was ganz unverhohlen an Donald Trumps Social Media Plattform „Truth Social“ erinnert. „TruthGPT“ sei ein KI-System, das das Universum „verstehen“ und mit den Produkten von OpenAI und Deepmind konkurrieren soll, deren „Woke AI“ politisch zu weit links stünden, so Musk. In seinem kruden, libertären Weltbild scheinen sich beide Forderungen nicht zu widersprechen.

Allein diese beiden Positionen in Bezug auf die Regulierung von KI führen anschaulich vor Augen, wie fragmentiert die aktuelle Diskussion geführt wird. Im Zentrum dieser Splitterdiskussionen schwelt letztlich derselbe Kulturkampf, den wir seit Jahren auch im Umgang mit der Regulierung von Social Media Plattformen erleben – garniert mit mystischen Weltuntergangsszenarien, die von den eigentlichen Problemen ablenken.

von Finn Blug



Personal Growth

Das passende KI-Tool finden


Der Textgenerator ChatGPT und Text-zu-Bild-Generatoren wie Dall-e oder Midjourney sind einige der bekanntesten KI-Anwendungen, doch natürlich längst nicht alle – und es werden jeden Tag mehr. In sozialen Netzwerken wimmelt es von Posts, die mehr Produktivität, Reichtum und das ewige Leben versprechen, alles mithilfe von KI-Tools. Außerdem kommt jetzt noch AutoGPT hinzu: KI-Anwendungen, die sich selbst Aufgaben stellen und erledigen. 

Es kann schwer sein, unter Hunderten Tools wirklich sinnvolle Software für die eigene Arbeit oder die eigene Organisation zu finden. Diese Tipps können dabei helfen:

Aufgabenspezifische Lösungen finden: Schau dir KI-Tools an, die speziell für deine Branche oder deine Aufgaben entwickelt wurden. Diese Toolsammlung beispielsweise ist nach Anwendungsfällen sortiert und zeigt außerdem direkt, welche Tools du kostenlos testen kannst.

Benutzerfreundlichkeit: Achte auf ein benutzerfreundliches KI-Tool mit einer intuitiven Benutzeroberfläche. Das erleichtert die Integration ins Team und verkürzt die Lernkurve.

Datenschutz & Ethik: Prüfe die Datenschutzbestimmungen und ethischen Standards der Anbieter. Das ist wichtig, um sensible Daten zu schützen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten – gerade im Hinblick auf kommende KI-Richtlinien.

Community & Support: Schau dir den angebotenen Support durch den Anbieter sowie die Community an. Ein guter Support und Weiterbildungsmöglichkeiten sind hilfreich für den langfristigen Erfolg bei der Implementierung einer Anwendung.

von Lea Beiermann



Dive Deeper

Folge #12: Autonome Agenten | Zukunft(s)Personal | Spinnenmusik


#ShiftHappens ist zurück und erzählt von den technischen Meisterleistungen von Mensch und – Spinne. Léa und Miriam berichten von einer neuen Generation Chatbots, KI-Agenten, die sich selbst zwar Aufgaben stellen und erledigen, aber noch lange nicht denken können. Léa verrät außerdem, wie sie beim HR-Event „Zukunft Personal“ aktuelle Trends, Inspirationen und Plädoyers für die Zukunft an einer Hand abzählen konnte. Und dann geht es noch um technisch versierte Spinnen, die durch ihre Netze ihre kognitiven Fähigkeiten erweitern – Netze, die man nicht nur sehen, sondern auch hören kann.

mit Miriam Meckel & Léa Steinacker

Jetzt hören


Und zuletzt:

Collage Diffusion generiert KI-Bilder abseits des Mainstreams: Collagen, die wie wirre, schöne Träume aussehen



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