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  • 23.06.2021
  • Leonie Tabea Natzel

Drei Patente der Tech-Riesen

Kaum ein Sektor entwickelt neue Produkte so rasant wie die Tech-Branche. Woran tüfteln die großen Konzerne aktuell?

Die Tech-Branche erfindet sich fortwährend und rasend schnell neu. Das muss sie auch, schließlich kämpfen die Konzerne untereinander mit den innovativsten Technologien um den Vorsprung im Markt. Nicht alle patentierten Technologien werden später tatsächlich in Produkten verbaut. Dennoch bieten neu vergebene Patente einen Einblick in die Ideen, an denen die Unternehmen aktuell werkeln. Daher stellen wir euch jeden Monat drei der vielversprechendsten Patente vor, die die US-Patentbehörde USPTO kürzlich an die großen Tech-Konzerne vergeben hat.

Facebook: Software erkennt VIPs in Videokonferenzen


Videokonferenzen funktionieren wunderbar, wenn nur eine Person gut sichtbar vor der Kamera sitzt. Schwierig wird es dann, wenn mehrere Personen im Bild sind. Je nach Bewegung oder Position im Raum erscheinen einzelne Teilnehmer:innen kleiner und unschärfer im Bildausschnitt als andere. Das ist frustrierend, denn Mimik und Gestik der Einzelpersonen gehen dabei mitunter verloren.

Ein Patent von Facebook könnte das bald ändern. Die beschriebene Software benutzt Gesichtserkennung. In einer Gruppensituation teilt sie das Kamerabild auf, zoomt relevante Personen näher heran und stellt sie schärfer. Wer wichtig genug ist, wird auch vergrößert angezeigt. Das entscheidet die Software nach Faktoren wie Berufsbezeichnung, Beziehungen zu weiteren Konferenzteilnehmer:innen oder anderen beschäftigungsbezogenen Informationen.

Für das hybride Arbeiten zwischen Home Office und Büro könnte die Lösung den Arbeitsalltag deutlich erleichtern. Sie nimmt Videokonferenzen allerdings auch eine ihrer bisherigen Vorteile: die Hierarchiefreiheit. Vor der Kamera waren bislang alle gleich – zumindest optisch. 

Mastercard: Wenn das Herz beim Einkaufen höher schlägt


Das Herz hüpft, die Hand ist nass, die Augen weit: Auf „Jetzt kaufen” ist schnell geklickt, und siehe da: Das war vermutlich ein Impulskauf. Elektronisches Geld auf Kreditkarten oder digitalen Konten macht Geldausgeben einfach. 

Allerdings besitzen die meisten Menschen nicht so viel davon, dass sie unbegrenzt einkaufen können. Da kommt dann die eigene Willenskraft ins Spiel, sich auch wirklich ans eigene Budget zu halten. 

Allen Käufer:innen, denen das schwer fällt, soll nun durch ein neues Mastercard-Patent geholfen werden. Darin beschrieben ist ein Überprüfungssystem, das den körperlichen Zustand der Käufer:innen bei jeder Zahlungsanweisung eigenhändig analysiert: Wie steht es um die Herzfrequenz? Sind die Pupillen erweitert, der Atem schneller? Messgeräte mit Sensoren überprüfen die biometrischen Daten. Diese Informationen vergleicht das System mit vorher im ruhigen Zustand gesammelten Daten der Person – und bestimmt so, ob die gerade einen Impulskauf tätigt.

Gleichzeitig werden diese Körperwerte mit einem vorher festgelegtem Budget abgeglichen, das ausgegeben werden darf. Darauf basierend erhalten Käufer:innen eine Empfehlung, ob sie die Transaktion fortsetzen oder vielleicht doch lieber beenden sollten. 

Man kann das als gut gemeinten Ratschlag empfinden. Oder als übergriffige Kontrolle über das eigene Kaufverhalten. In jedem Fall dürften die so gesammelten Daten nicht nur zum Schutz von Konsument:innen interessant sein, sondern vor allem wertvolle Informationen für die Marktforschung liefern. 

Amazon: Was höre ich denn da?


Wenn plötzlich ein mitreißendes Musikstück einen Film oder eine Serie untermalt, greift die Hand hektisch zum Smartphone, um dort eine Musikerkennungs-App zu öffnen oder direkt selbst nach dem Songtext im Internet zu suchen. 

Bis die Zuschauer:innen die gesuchten Informationen gefunden haben, ist die Handlung des Videos schon fortgeschritten oder der Stream müsste angehalten werden.

Zu aufwendig, findet Amazon und ließ sich kürzlich die Bereitstellung von Musikinformationen direkt auf dem Display patentieren. Das funktioniert so: Ein Videoinhalt mit musikalischer Untermalung spielt auf einem Bildschirm ab. Die Zuschauer:innen möchten mehr über die Musik erfahren und signalisieren das mit einem Sprachbefehl, per Eingabe, Eyetracking oder mit einer Geste. 

Nun markiert die Software den aktuellen Zeitstempel beim Video und identifiziert das Musik-Element, das dort hinterlegt ist. Auf dem Bildschirm eingeblendet können die Zuschauer:innen dann mehr über Interpret:in, Titel und Album lesen, die Musik kaufen oder in sozialen Netzwerken teilen – ohne das Seherlebnis zu unterbrechen.

Titelbild: Getty Images

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